Akupunktur

Neben der Chinesischen Phytotherapie (Heilkräuterbehandlung) ist die Akupunktur das Zugpferd des chinesischen Exportschlagers TCM, seit dem Sichöffnen Chinas gegenüber den USA in den 1970-er Jahren und später für Westeuropa und noch einige Länder der Welt.

Durch gezieltes Setzen von Nadeln an ausgewählte Akupunkturpunkten, von denen es ca. 380 am Körper gibt, kann eine Stagnation in der Durchblutung und damit Energieversorgung von Körperteilen aufgelöst werden und somit Schmerzen effektiv verringert werden.

In China wendet man sogar Akupunktur in Krankenhäusern für die Anästhesie bei Operationen an, die sogenannte Nadelanästhesie. (siehe auf Youtube: The Science of Acupuncture BBC Documentary Traditional Chinese Medicine).

Akupunktur wird in Deutschland standardmäßig mit sterilen Einmalnadeln durchgeführt.
Zuvor wird die Haut an den Einstichstellen desinfiziert.

Akupunktur hat viele Vorteile und Anwendungsbereiche. So ist sie praktisch fast nebenwirkungsfrei und der Organismus wird nicht zusätzlich durch Abbauprodukte belastet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste der empfohlenen Anwendungsbereiche für Akupunktur veröffentlicht, welche hier zu öffnen ist.

WHO-Indikationsliste für Akupunkturbehandlungen
Die überregionale WHO-Expertenkommission stellte folgende Liste von Krankheiten auf, welche für eine Akupunkturbehandlung indiziert sind.
(nachzuschauen auch in: WHO-Guidelines on Basic Training)

Obere Luftwege:

  • akute Sinusitis (bzw. Nasennebenhöhlenentzündung)
  • akute Rhinitis (bzw. Nasenkatarrh oder Schnupfen): das ist eine akute oder
  • chronische Entzündung der Nasenschleimhaut durch infektiöse, allergische und pseudoallergische Mechanismen. Am häufigsten tritt sie im Rahmen einer Erkältung auf.
  • grippaler Infekt
  • akute Tonsillitis (oder Mandelentzündung)

Untere Luftwege:

  • akute Bronchitis
  • Asthma bronchiale (besonders effektiv bei Kindern und Patienten ohne andere komplizierte Krankheiten)

Augenkrankheiten:

  • akute Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut)
  • Retinitis (Entzündung der Netzhaut)
  • Myopie (Kurzsichtigkeit) bei Kindern
  • Katarakt (Grauer Star) ohne Komplikationen

Erkrankungen des Mundes:

  • Zahnschmerzen
  • Schmerzen nach Zahnextraktion
  • Gingivitis (akute oder chronische Entzündung des Zahnfleisches)
  • akute und chronische Pharingitis (Rachenentzündung)

Gastro-intestinale Erkrankungen:

  • Krämpfe des Oesophagus (Speiseröhre) und des Mageneinganges
  • Singultus (Schluckauf)
  • Gastroptosis (Magentiefstand bzw. Magensenkung)
  • akute und chronische Gastritis (entzündliche Veränderung der Magenschleimhaut)
  • Hyperacidität des Magens (Krankheit des Verdauungssystems)
  • akutes Ulcus duodenale (Geschwür im Zwölffingerdarm) ohne Komplikationen – Schmerzbehandlung möglich
  • akute und chronische Kolitis (verschiedene akut oder chronisch verlaufende Entzündungen des Dick- oder Grimmdarmes, die meist mit Durchfall einhergehen)
  • akute bakterielle Dysenterie (entzündliche Erkrankung des Dickdarms bei einer bakteriellen Infektion bzw. Durchfallerkrankung)
  • Obstipation (akute oder chronische Verstopfung des Darmes)
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Darmparalyse (Darmverschluss)

Neurologische Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützsystemes:

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Trigeminusneuralgie (Gesichtsschmerz)
  • Facialisparese (Gesichtslähmung) im Frühstadium, am effektivsten innerhalb 3 bis 6 Monaten
  • Paresen nach Apoplexia cerebri (Lähmungen nach einem Schlaganfall
  • periphere Neuropathien (Nervensystem)
  • Paresen nach Poliomyelitis (Kinderlähmung) im Frühstadium, am effektivsten innerhalb 6 Monaten
  • Meniere Syndrom (Erkrankung des Innenohres, die gekennzeichnet ist durch Anfälle von Drehschwindel, einseitigem Hörverlust und Ohrensausen bzw. Tinnitus)
  • neurogene Blasendysfunktion (Blasenfunktionsstörung)
  • Enuresis (nächtliches Einnässen)
  • Intercostalneuralgie (Brustwandschmerzen entlang eines Zwischenrippennerven)
  • Cervicobrachialsyndrom (Schmerzzustand, der von der Halswirbelsäule ausgeht und in den Arm einstrahlt)
  • „Frozen shoulder“ bzw. „schmerzhafte Schultersteife“ (weitgehende, schmerzbedingte Aufhebung der Beweglichkeit der Schulte)
  • Tennis-Ellbogen
  • Ischialgie (Schmerzen im Bereich der Lenden- bzw. Kreuzbeinwirbel. Verursacht beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall)
  • Lumboischialgie (Rücken-Beinschmerz)
  • Osteoarthritis bzw. Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung)

Stand: 12.12.2006